Die Päckchen-Studie

Bei unserer Päckchen-Studie handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Studie. Die zehn teilnehmenden Haushalte des Hublands erhielten von uns ein individuelles Paket, welches (beinahe) komplett frei nach Lust, Laune und Kreativität bearbeitet werden konnte. Die verteilten Päckchen begleiteten die Teilnehmer:innen zwei Woche in ihrem Alltag am Hubland, bevor wir sie wieder einsammelten. 

Mit der Studie verfolgten wir das Ziel mehr über die Bewohner:innen und ihr Leben am Hubland zu erfahren. Fragestellungen unsererseits waren dabei unter anderem:

  • Wie „ticken“ die Bewohner:innen des Hublands? Wie sieht ihr Alltag aus?
  • Was sind ihre Lieblingsorte am Hubland? Wo sind beliebte Orte des öffentlichen Lebens?
  • Wo entstehen Probleme oder liegen ungenutzte Potenziale am Hubland, die angegangen werden sollten?
  • An welchen Orten des öffentlichen Raums könnte das Konzept „Mikroumfragen“ möglichst viele Hubländer:innen erreichen und sich gut in den Stadtteil eingliedern?

 

Alle Päckchen bestanden aus vier Teilen:

  1. 12 Überraschungstüten, die die Teilnehmer:innen täglich mit einer neuen Aufgabe überraschte.
  2. Eine Einwegkamera, die die Teilnehmer:innen über den Zeitraum durch das Hubland begleitete. Die Haushalte erhielten verschiede Fotografieraufgaben, wie z.B. „fotografiere einen Ort für Jung und Alt“ oder „fotografiere einen Ort mit ungenutztem Potenzial“.
  3. Das World Café: eine Gruppenarbeit, bei der die Teilnehmer:innen in Gruppen von bis zu vier Personen über Themen brainstormen sollten, wie beispielsweise „zukünftige Entwicklungen am Hubland“ oder „Schlagwörter, die das Hubland optimal beschreiben“.
  4. Drei Karten des Hublands, auf denen z.B. tägliche Routen, Lieblingsorte oder Orte, die für Ärgernisse sorgen, eingezeichnet werden sollten.
 
Folgende Aufgaben erhielten die teilnehmenden Haushalte in den Überraschungstüten:
  1. Welcher ist der beste Wochentag am Hubland? Warum?
  2. Welcher Name hätte der lang ersehnte Biergarten am Hubland?
  3. Wie und worüber vernetzen sich die Hubländer:innen?
  4. Andere Hubländer:innen sind mir…
  5. Zum Hubland gehört, wer…
  6. Was sind deine Erwartungen an zukünftige Entwicklungen des Hublands?
  7. Erzähle eine kleine Geschichte, die typisch für das Leben am Hubland ist!
  8. Wenn du Bürgermeister:in des Hublands wärst, was wäre deine erste Amtshandlung?
  9. Was möchtest du am Hubland schon immer mal machen, hast es aber noch nicht gemacht?
  10. In der Tüte findest du zwei Technologie-Karten, welche Technologie könnte daraus entwickelt werden, die für mehr Beteiligung der Hubländer:innen am Miteinander sorgen kann?

Wie vielleicht festgestellt, gibt es nicht ganz 12 Aufgaben. Einige Überrschaschungstüten waren auch mit „echten“ Überraschungen, wie zum Beispiel einem Eisgutschein, befüllt. Wenn du uns deine Antwort auf eine unserer Fragen mitteilen willst, dann lass sie gerne als Kommentar ganz unten da :             

EIn fertiges Päckchen
Die 12 Überraschungstüten
Eine Einwegkamera
Die Aufgaben der Einwegkamera

 Ergebnisse 

Die Ergebnisse Der Einwegkamera

Alle Haushalte haben Fotos in zehn Kategorien geschossen. In der Galerie sind die entstandenen Fotos nach den Kategorien aufgelistet.

 Die Ergebnisse der drei Karten des Hublands

Alle Teilnehmer:innen füllten drei verschiedene Karten vom Hubland aus.

1. Die Wegekarte

Die Aufgabe der Teilnehmer:innen war es, diese Karte in eine Karte zu verwandeln, die ihre persönlichen Routen durch das Hubland zeigt. In insgesamt fünf Kategorien zeichneten die Teilnehmer:innen Routen ein. Wir haben die einzelnen Karten, jeweils für jede Kategorie, zu einer Karte aller Teilnehmer:innen vereint. Je dicker ein Weg dargestellt ist, desto mehr Teilnehmer:innen nutzen ihn in der entsprechenden Kategorie.

 Bei der letzten Wegekarte „Wege, die ich noch nie gegangen bin“ hat uns verblüfft, dass vier der zehn Teilnehmer:innen angegeben haben, sie sind alle Wege bereits mindestes einmal gegangen.

 2. Die Ortskarte

Die Teilnehmer:innen markierten auf dieser Karte in sechs verschiedenen Kategorien wichtige Orte und Plätze am Hubland. Je größer der Kreis auf einem Ort, desto mehr Teilnehmer:innen wählten ihn in der entsprechenden Kategorie.

In der Kategorie „Problemzonen des Hublands“ wurden zusätzlich zwei allgemeine Probleme angeführt: das Müllproblem am gesamten Hubland und die Problematik der fehlenden Straßenbahnanbindung in die Innenstadt.

 3. Die „Wo Ist Das?“-Karte

Zusammen mit dieser Karte erhielten die Teilnehmer:innen sechs verschiedene Bilder, die sie am Hubland verorten sollten. Je größer der Kreis auf einem Ort, desto mehr Teilnehmer:innen wählten ihn in der entsprechenden Kategorie. 

 

Die Ergebnisse des World Café

Das leere World Café, wie es die teilnehmende Haushalte erhalten haben, ist unten abgebildet. Es wird in einer Gruppe von bis zu vier Personen bearbeitet. Alle Teilnehmer sitzen um einen Tisch, das World Café in der Mitte. Jeder Teilnehmer hat kurz Zeit, um die Frage vor ihm zu beantworten, bevor das Blatt rotiert wird und er die nächste Frage beantwortet. Es wird so lange rotiert, bis jeder Teilnehmer jede Frage beantwortet hat.

 

Hier sind die Ergebnisse der vier Fragen unseres World Cafés zusammengefasst:

1. Welche Fünf Bis Zehn Schlagwörter Beschreiben Das Hubland Aus Deiner Sicht Am Besten?

 

2. Was Sind Deine Erwartungen An Zukünftige Entwicklungen Am Hubland?

  • Wir-Gefühl
  • Mehr Infrastruktur: ein Ort zum Wohnen UND Leben
    • Cafés, Läden, Sportvereine, Jugendtreff, Nachtclub
    • Packstation
    • Stadtteilbüro, Gestaltungsrat
    • Bücherbox
  • Eröffnung von Kita und Jugendzentrum
  • Maßnahmen zur Verkehrssituation
  • Verkehrsberuhigung (z.B. Bodenwellen)
    • Verbesserung der Parksituation (Kontrollen, Strafen, Tiefgaragen als Massenparkmöglichkeit)
    • Ausweitung der Anwohnerparkplätze
  • Verbesserung der Anbindung durch ÖPNV
    • Bau einer Straßenbahn
    • Regelmäßigere Busse
    • Nachtbus
    • Gondel
  • Bezahlbare Wohnungen und Bauplätze
  • Möglichkeiten zur Begegnung mit anderen Menschen / Freizeitangebote (Yoga, Interessensgemeinschaften, (Sport-)Vereine))
  • Bessere Kommunikation von Mitgestaltungsmöglichkeiten
  • Sommerveranstaltungen auf der alten Landebahn (Theater)
  • Ein funktionierender Brunnen
  • Fahrradfreundlichkeit & besseres Fahrradweg-Netz
  • Pflege der öffentlichen Plätze beibehalten
  • Mehr Begrünung im Park
  • Bauzeiten einhalten

 

3. Was Soll Sich Am Hubland Niemals Ändern?

  • Erhalt der unbebauten grünen Flächen der Landebahn, der „grünen Lunge“ des Hublands
  • Weite
  • Offenheit und Freundlichkeit der Menschen
  • Stadtteilbibliothek
  • Hubland-Center
  • Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtteil
  • Aussicht auf Festung und Natur
  • Kinderfreundlichkeit ((Wasser-)Spielplätze, Sportmöglichkeiten, …)
  • Lehnleite
  • Platz für neue Gedanken und Ideen (Hublandplatz 1)
  • Fahrradfreundlichkeit
  • Der Name „Hubland“
  • Gute interne Verbindung der Menschen untereinander
  • Weiterhin die Hubländer mitentscheiden lassen
  • Erhalt der Pflege der Grünflächen
  • Inklusionsgedanken des gesamten Stadtteil

 

4. Was Fehlt Noch Dringend Auf Der Alten Landebahn?

  • Mehr Schatten
  • Mehr Bäume
  • Mehr Wasser als Element
    • Brunnen reparieren
    • Teich
  • Sitzmöglichkeiten mit Tischen
  • Aktive Naturerkundung (z.B. Entdeckerpfad)Gastronomie (mobile Kaffeebar, Eisstand)
  • Trinkwasserspender
  • Veranstaltungen
    • Gartenflimmern (wie während LGS)
    • Flohmarkt
    • Wettbewerbe
  • Sportgeräteverleih
  • Spielmobil
  • Disc Golf Parcours
  • Nichts
  • Wege zur Universität (außer Trampelpfad)
  • Reduktion der Lichtverschmutzung
  • Grillplatz
  • Mülleimer (z.B. Pizzamülleimer)
  • Hundespielwiese und Hundewasserstelle
  • Öffentliche Obstbäume und -sträucher
  • Bessere Beleuchtung nachts
  • Tierfreundliche Umgebung (Ententeich, Bäume für Bienen)

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